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Autismus und Sozialverhalten: Eine Checkliste für Betroffene (Soziales Rezeptbuch)
In unserem Buch „Autismus verstehen“ wurde beschrieben, wie Tom Harrendorf, mehrfach diagnostizierter Autist, sich seinen persönlichen...


Nonverbale Kommunikation verstehen (für Autisten)
Anmerkung: Die Autorin spricht von „autistischen Menschen“ anstelle von „Menschen im Autismus-Spektrum“, da diese Ausdrucksweise einen...


Wie können Autist:innen ihre sozialen Fähigkeiten verbessern?
Warum führen Menschen Smalltalk? Welche zusätzlichen Informationen liefert der Gesichtsausdruck eines Menschen? Weshalb empfinden...


Bei Asperger-Syndrom Inflexibilität und Routinen verbessern
Die Inflexibilität, die sich im Festhalten an Routinen, Stereotypien und Ritualen äußert, zählt zu Symptomen des Asperger-Syndroms (kurz...


Vergleich der Empathiefähigkeit von Autisten und Menschen mit Borderline-Persönlichkeitsstörung
Es gibt eine Reihe von guten Gründen, das Thema Autismus im Kontext von Borderline-Persönlichkeitsstörungen zu betrachten. So scheinen...









![Wie könnte eine ganzheitliche Perspektive auf das Thema #Autismus ab dem Jahr 2025 aussehen?
Während sich in der Vergangenheit Therapien und medikamentöse Interventionen wie ABA oder Studien zu Oxytocin auf eine Veränderung autistischer Verhaltensweisen konzentriert haben, schlagen neuere Studien ganzheitliche Ansätze vor, bei denen zum Beispiel eine Verbesserung der Lebensqualität autistischer Menschen im Fokus steht, ohne diese verändern zu wollen.*1
Dazu schreiben etwa Phan et al. (2025):
„Pathologie- und Krankheitsmodelle haben die Autismusforschung dominiert und bestimmen sie auch weiterhin […]. Die vorherrschenden Theorien gehen davon aus, dass soziale Defizite der Kern von Autismus sind, und stützen damit angeblich die Hypothese, dass autistischen Menschen die soziale Motivation fehlt. Ähnlich geht die Theorie des extremen männlichen Gehirns davon aus, dass Autismus durch Empathiedefizite gekennzeichnet ist. […] Die Autismusforschung als Ganzes ist darauf ausgerichtet, autistische Menschen neurotypisch erscheinen zu lassen, ob gewollt oder nicht. Dies birgt die Gefahr, therapeutische Ziele zu setzen, die die Konformität mit neurotypischen Normen fördern, anstatt die Lebensqualität autistischer Menschen zu verbessern – obwohl Lebensqualität ein Ergebnis ist, das von autistischen Menschen und anderen Mitgliedern der Autismus-Community weitaus häufiger befürwortet wird.“*1
Die Forscher kritisieren insbesondere unangemessene Erwartungen, welche aus einer neurotypischen Perspektive an autistische Menschen gestellt werden würden. Zur Verbesserung der Lebensqualität schlagen sie vor, dass die Forschung künftig „die Auseinandersetzung mit autistischen Menschen, insbesondere marginalisierten Bevölkerungsgruppen, einschließlich Menschen mit geistiger Behinderung, Personen mit Geschlechtervielfalt und Menschen aus Ländern mit mittlerem bis niedrigem Einkommen“ priorisieren soll, um die Lebensqualität von autistischen Menschen zu verbessern.*1
Welche Perspektive auf Autismus wünscht ihr euch im Jahr 2025 und für die Zukunft?
#actuallyautistic #autismawaress #autism
Quelle: https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0306453024002658](https://scontent-iad3-1.cdninstagram.com/v/t51.29350-15/472472560_2326212401064929_2316711910862616044_n.webp?stp=dst-jpg_e35_tt6&_nc_cat=110&ccb=1-7&_nc_sid=18de74&efg=eyJlZmdfdGFnIjoiRkVFRC5iZXN0X2ltYWdlX3VybGdlbi5DMyJ9&_nc_ohc=OZ6VOG8oiUIQ7kNvwEy6BOJ&_nc_oc=AdkXO1UYSlTZ51o4i8tvyLrOEdLcJJh9shdvc3ZvV192S7ZIyshkUmcHXJ2qhCy41Wo&_nc_zt=23&_nc_ht=scontent-iad3-1.cdninstagram.com&edm=ANo9K5cEAAAA&_nc_gid=FkrwqQR-3NtKxfezdw2-Lg&oh=00_AffrUNBNeYhFcNfeBz8YF2at-g5XdO-ewDkO94fOoDwozg&oe=6902B22C)








![Dario (52), Autist:
„Bis vor etwa 10 Jahren habe auch ich die zermürbenden Diskussionen in autistischen Communities miterlebt, ob man Autismus als „Behinderung“ oder gar „Störung“ bezeichnen darf. Ich war erschrocken, wie zerstritten sich die Lager teilweise gegenüberstehen. Da gibt es die einen, die unter ihrem Autismus leiden und ihn (im klassisch medizinischen Sinn) als „Behinderung“ oder „Störung“ verstehen, ohne in diesen Begriffen etwas Diskriminierendes zu erkennen.
Demgegenüber steht die politisch-aktivistische Seite der Autismusbewegung, die eng mit der Neurodiversitätsbewegung verknüpft ist. Dort wird Autismus als Normvariante menschlicher Vielfalt betrachtet, die nicht pathologisiert werden darf. Autisten und Autistinnen gelten als diskriminierte Minderheit; Behinderung und Leidensdruck seien das Resultat gesellschaftlicher Barrieren und niemals eine Folge des Autismus selbst.
[…]
Ich selbst […] bin froh, dass man mit Autismusdiagnose eine Schwerbehinderung geltend machen kann, sofern konkret belegbare Einschränkungen vorliegen. […] Der vielleicht wichtigste Vorteil, den mir mein Schwerbehindertenausweis gibt, ist der weitreichende Kündigungsschutz. Andernfalls hätte ich das Unternehmen möglicherweise nach wenigen Jahren wieder verlassen müssen [...].
Meinen Schwerbehindertenausweis habe ich nie als Stigmatisierung begriffen, sondern als ein sozialrechtliches Instrument, das man so wertneutral wie möglich betrachten muss. Nur dann kann man sich auf das Wesentliche konzentrieren, auf das Vorankommen im eigenen Leben. Diese pragmatische Sichtweise hat mir mehr geholfen als die politisch-aktivistische Einfärbung von allem, was mit Behinderung zu tun hat.“
Dario wurde 1972 geboren und bekam seine Autismus-Diagnose im Alter von 39 Jahren. Er arbeitet als Technischer Zeichner und schreibt als Autor für verschiedene Blogs und Portale. Seinen Aktuellen Artikel „Warum ich für meinen Schwerbehindertenausweis dankbar bin“ findet ihr ab sofort kostenlos und ohne Anmeldung in unserem Journal:
autismusspektrum.info/journal
#autismus #autismusspektrum #schwerbehinderung #behinderung #autismusspektrumstörung #autismawareness #actuallyautistic](https://scontent-iad3-2.cdninstagram.com/v/t51.29350-15/467326465_553813137262141_658325070686449185_n.webp?stp=dst-jpg_e35_tt6&_nc_cat=105&ccb=1-7&_nc_sid=18de74&efg=eyJlZmdfdGFnIjoiRkVFRC5iZXN0X2ltYWdlX3VybGdlbi5DMyJ9&_nc_ohc=EBYjdWbZF4cQ7kNvwEDzp23&_nc_oc=AdkCA5-eyqEgWDEIUfrARL9swg6kiVna9oIfO5Es-wb-pPaL7qynF688uUrGZO1ztLM&_nc_zt=23&_nc_ht=scontent-iad3-2.cdninstagram.com&edm=ANo9K5cEAAAA&_nc_gid=FkrwqQR-3NtKxfezdw2-Lg&oh=00_AfcmBfCRuMgjwPQkzWfiTyqk8bR8b4W3QsNen2XFqBKcYA&oe=6902BB12)































![Viele autistische Menschen wünschen sich oft eine Art Checkliste oder „Soziales Rezeptbuch“, um die sozialen Spielregeln der Nicht-Autisten besser zu verstehen. Autistische Menschen haben oft nicht die Möglichkeit an Förderangeboten oder Sozialtrainings teilzunehmen und erbringen eine enorme Leistung, sich an die Gesellschaft anzupassen. Dazu schreibt Dipl. Psych. Melanie Matzies-Köhler in unserem neuen Fachartikel:
„Sozialverhalten ist […] eine komplexe Angelegenheit, die auch neurotypische Menschen nicht immer korrekt beherrschen. Auch unter ihnen gibt es schüchterne, ängstliche, introvertierte oder impulsive Charaktere. Alle Menschen machen im Sozialverhalten Fehler. […] Doch gerade deshalb ist es wichtig (für alle Seiten) soziale Fehler auch zu erkennen und ihnen notfalls entgegenzusteuern. Wer seine Schwächen kennt und benennen kann, zieht außerdem Sympathien auf sich. Vor allem die „Basics“ wie Freundlichkeit, Bitte, Danke, Entschuldigung oder eine Begrüßung und Verabschiedung sind für ein positives Miteinander von großer Bedeutung.“
Damit autistischen Menschen sich in der sozialen Welt besser zurechtfinden können (auch dann, wenn ihnen keine professionelle Unterstützung zur Verfügung steht) schreibt die Psychologin und Buchautorin über 12 soziale Rezepte, welche Autisten helfen können, die soziale Welt besser zu verstehen. Den Artikel mit allen Rezepten findet ihr ab sofort und wie immer kostenlos und ohne Anmeldung in unserem Fachjournal unter: autismusspektrum.info/journal
#autismus #autismusspektrum #actuallyautistic #autismawareness #autist #autisten #autismusspektrumstörung #neurodivergent](https://scontent-iad3-2.cdninstagram.com/v/t51.29350-15/463017787_4026458184266160_6880178527707086418_n.webp?stp=dst-jpg_e35_tt6&_nc_cat=111&ccb=1-7&_nc_sid=18de74&efg=eyJlZmdfdGFnIjoiRkVFRC5iZXN0X2ltYWdlX3VybGdlbi5DMyJ9&_nc_ohc=MlnBQGPuj04Q7kNvwFVQpVc&_nc_oc=AdnabspRcfBUxJjXBiOsiFuFpdkRSuY34B9mFTXsFNSUJ_ZFPgN9MNfNkaly2y4a49Q&_nc_zt=23&_nc_ht=scontent-iad3-2.cdninstagram.com&edm=ANo9K5cEAAAA&_nc_gid=FkrwqQR-3NtKxfezdw2-Lg&oh=00_Afctvj4BCrQ3Z5WGrQ62DM9RlRhMQGU1EW8_Hb0q-fmFmg&oe=6902CCC1)







